Martin Szerment
AutorVeröffentlicht auf 15. September 2025
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Einführung
Seit mehr als einem Jahrzehnt prägt die Digitalisierung der Industrie neue Entwicklungen in der Produktion. Der Begriff Industrie 4.0 wurde zum Symbol der vierten industriellen Revolution – dem Zeitalter der Automatisierung, Robotik und des Internets der Dinge (IoT). Heute wird zunehmend von Industrie 5.0 gesprochen. Sie ersetzt 4.0 nicht, sondern baut darauf auf, indem sie eine neue Dimension hinzufügt: die nachhaltige und verantwortungsbewusste Integration von Mensch und Technologie.
Woher kommen die Zahlen?
Die Nummerierung der „industriellen Revolutionen“ ist konventionell und dient der Einordnung der historischen Technologieentwicklung:
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Industrie 1.0 (Ende 18. Jh.): Mechanisierung, Dampf- und Wasserkraft.
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Industrie 2.0 (19./20. Jh.): Elektrizität, Fließband, Massenproduktion.
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Industrie 3.0 (1970er Jahre): Prozessautomatisierung, erste IT-Systeme, Industrieroboter.
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Industrie 4.0 (ab ca. 2011): Digitalisierung, IoT, Big Data, künstliche Intelligenz, intelligente Produktion.
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Industrie 5.0 (ab ca. 2020): Mensch-Maschine-Kollaboration, Massenpersonalisierung, Nachhaltigkeit, KI-Ethik.
Jede Stufe negiert die vorherige nicht, sondern erweitert sie und reagiert auf neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen.
Merkmale der Industrie 4.0
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Automatisierung und Robotik: Maschinen übernehmen immer mehr Aufgaben.
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Internet der Dinge (IoT): Geräte kommunizieren miteinander und mit Managementsystemen.
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Big Data und prädiktive Analytik: Sensordaten helfen, Ausfälle vorherzusagen und die Produktion zu optimieren.
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Systemintegration: von der Fertigungsebene bis zu ERP- und MES-Systemen ist alles digital vernetzt.
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Smart Factory: die Fabrik wird zu einem autonomen Organismus, der datenbasierte Entscheidungen trifft.
Geschäftlicher Effekt: Kostensenkung, höhere Effizienz, schnellere Marktreaktion.
Merkmale der Industrie 5.0
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Human-centric: der Mensch rückt wieder ins Zentrum – Technologien unterstützen Entscheidungen, statt sie zu ersetzen.
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Massenpersonalisierung: von Massenproduktion hin zu kundenspezifischer Fertigung (z. B. personalisierte Medizin, Produktion on demand).
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KI und Cobots: intelligente Maschinen arbeiten Seite an Seite mit Menschen und passen sich an ihre Bedürfnisse an.
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Nachhaltigkeit: Fokus auf Ökologie, Kreislaufwirtschaft und Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks.
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Ethik und Verantwortung der KI: Einführung von KI unter Berücksichtigung von Datenschutz, Menschenrechten und Sicherheit.
Geschäftlicher Effekt: Aufbau von Wettbewerbsvorteilen durch benutzer- und umweltfreundliche Innovationen, nicht nur durch Kostenoptimierung.
Praktische Unterschiede – 4.0 vs 5.0
| Aspekt | Industrie 4.0 | Industrie 5.0 |
|---|---|---|
| Ziel | Effizienz und Automatisierung | Mensch-Maschine-Kollaboration |
| Schlüsseltechnologie | IoT, KI, Big Data, Automatisierung | Cobots, ethische KI, Personalisierung |
| Rolle des Menschen | Systemüberwacher, geringere Rolle | Partner im Prozess, Gestalter |
| Produktionsmodell | Massenproduktion, kostengetrieben | Individuell, nachhaltig |
| Geschäftlicher Wert | Geringere Kosten, schnellere Abläufe | Neue Geschäftsmodelle, Kundenbindung, ESG |
Auswirkungen auf die Digitalisierung moderner Fabriken
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Integration mit MES/ERP-Systemen: zunehmende Bedeutung von Plattformen, die Produktions- und Geschäftsdaten verbinden (z. B. OmniMES, SAP, Siemens Opcenter).
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Neue Geschäftsmodelle: Abonnements, Produktion on demand, digitale Zwillinge.
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Kompetenzen der Mitarbeiter: Ingenieure müssen IT-Kenntnisse mit Humanfaktoren wie Ergonomie, Sicherheit und KI-Kollaboration verbinden.
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Investitionen in ESG: Digitalisierung unterstützt auch Umweltberichterstattung und EU-Vorgaben (z. B. Fit for 55).
Fazit
Industrie 4.0 und 5.0 sind keine konkurrierenden, sondern aufeinander aufbauende Konzepte derselben digitalen Revolution. 4.0 fokussiert auf Automatisierung und Daten, 5.0 auf die Zusammenarbeit von Mensch und Technologie sowie Nachhaltigkeit. Fabriken werden dadurch nicht nur intelligent, sondern auch verantwortungsvoll und anpassungsfähig.
Für Unternehmen bedeutet das: vom „Kostenfaktor Fabrik“ zur „Wertfabrik“ – in der Kunden, Mitarbeiter und Umwelt gleichermaßen profitieren.
Nächste Schritte der Digitalisierung
Unternehmen, die Industrie 4.0 und 5.0 umsetzen wollen, benötigen Systeme, die nicht nur Daten sammeln, sondern auch Entscheidungen unterstützen und volle Prozessintegration gewährleisten.
Eine solche Lösung ist OmniMES – ein proprietäres MES-System, das Produktionsdigitalisierung mit den modernen Trends der Industrie 5.0 verbindet. Weitere Informationen findest du hier: www.omnimes.com
